Kunst im Blickwinkel

Ulrike Auge 19. April 2016 Münzstraße,
Ein ekrative Produzentengemeinschaft betreibt gemeinsam in der Münzstraße 18 die Galerie Blickwinkel wo zuvor viele Jahre das Café Antik zuhause war.

© Landeshauptstadt Schwerin

Papierrestauratorin Carmen Wallow, Bildhauerin Silke Krempien und Grafikdrucker Hans-Hilmar Koch betreiben gemeinsam in der Münzstraße 18 die Galerie Blickwinkel wo zuvor viele Jahre das Café Antik zuhause war.

Das Café Antik war ein sehr beliebter Treffpunkt in der Münzstraße. Dennoch war es für die ehemalige Geschäftsführerin an der Zeit ihr Café aufzugeben. Schon früh bot sie die Räume der kreativen Produzentengemeinschaft an. Diese Entscheidung wurde auch getragen von dem Gedanken, dass das traditionelle Handwerk und künstlerisches Schaffen sehr gut in die Münzstraße passen und dort auch wieder Raum bekommen sollten.

Raum für Handwerk und Ausstellung

Wir unterhielten uns mit Hans-Hilmar Koch, dessen Werke uns beim Betreten der Galerie regelrecht anspringen. Wir brauchten eine Weile, um all die vielen kleinen und großen Druckerzeugnisse zu erfassen. Besonders die Postkarten haben es uns angetan. Die frechen Sprüche und Bilder sind in minimalistischen Stil auf die Karten gebracht, aber gerade das macht den Reiz aus.

Hans-Hilmar Koch bezeichnet die Galerie als seine verlängerte Werkbank. Die eigentliche Druckerei und auch sein Buchdruckmuseum befinden sich in Krakow am See. In der Münzstraße 18 wird trotzdem auch handwerklich gearbeitet, denn der hintere Bereich des Ladens wird von der Papierrestauratorin als Werkstatt genutzt.

Neben den Druckerzeugnissen werden in der Galerie auch Holz- und Glasbildarbeiten, Schmuck und vieles mehr ausgestellt, nicht alle aus eigener Herstellung. Auch andere Künstler dürfen ihre Sachen hier auf eigene Rechnung anbieten.

Druckerhandwerk gehört in die Münzstraße

Besonders gefreut hat Hans-Hilmar Koch, dass er mit der Übernahme der Ladenräume der Münzstraße 18 eine alte Tradition wieder aufleben lassen konnte. Druckereien gab es in der kleinen Handwerkerstraße Schwerins schon immer, und genau in diesem Eckladen wurde den 70er Jahren auch gedruckt. Die hinteren Räume waren damals noch eine Wohnung. Die damaligen Mieter mussten erdulden, dass für den Motor der Druckmaschine eine Wandöffnung zum ihrem Flur hin konstruiert werden musste. Eine skurrile aber wahre Geschichte. Die früheren Bewohner standen eines Tages in der Galerie und berichteten Hans-Hilmar Koch davon.


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