Kunst und Handwerk im Fachwerk

Ulrike Auge 26. Juli 2019 Puschkinstraße,

© Landeshauptstadt Schwerin

Das Kontor – Kunstkaufhaus und Museum befindet sich im wohl ältesten Haus der Stadt, in der Puschkinstraße 36. Viele Jahre befand sich das um 1572 erbaute Geschäftshaus in einem traurigen Zustand. Der Schweriner Architekt Ulrich Bunnemann rettete es vor dem endgültigen Verfall. Heute ist das Haus ein lebendiges Denkmal und Zeuge der Einzelhandelsgeschichte Schwerins. Fassade und Innenraum sind perfekt erhalten und die ursprüngliche Nutzung des Gebäudes ist gut zu erkennen. Vom Kaminschlot bis zum Brunnen zeigt sich ein authentischer Bau aus dem 16. Jahrhundert.

Neues Leben für ein altes Haus

Für die meisten Ladeninhaber vermutlich zu rustikal und viel zu verwinkelt, war das alte Fachwerk für Coco Radsack genau das Richtige. Erst das Haus und die tollen Räumlichkeiten veranlassten die Künstlerin und Gold- und Silberschmiedin zur Eröffnung einer Werkstatt mit einem Kunsthandel in der historischen Altstadt Schwerins. Am Ende der großen Diele, die früher als Durchfahrt für Pferdewagen genutzt wurde, steht die Werkbank ihrer Gold- und Silberschmiede. Gut sichtbar für alle Kunden entstehen hier kleine Schmuckstücke. Die restlichen Flächen auf drei Ebenen nutzen befreundete Künstler und Handwerker für die Ausstellung ihrer Werke.

Als Kunstkaufhaus und Museum, vor allem aber als kreatives Netzwerk ist das Kontor eine Institution in der Schweriner Altstadt. Hier wird sich getroffen und  ausgetauscht und eine gute Tasse Tee genossen.

Gold und Schmuck und Nachhaltigkeit

Coco Radsack ist Goldschmiedin und Schmuckgestalterin aus langer Familientradition, gemeinsam mit ihrer ehemaligen Auszubildenden und heutigen Gesellin ist sie häufig im Kontor anzutreffen. Das Arbeiten direkt im Laden, der enge Kontakt zu den Kunden und ihr abwechslungsreicher Alltag gefallen den beiden Frauen gut. Auf Nachfrage veranstalten sie sogar kleine Schmuckkurse und bringen den Kunden ihr Handwerk auf diese Weise besonders nahe.

Sehr wichtig ist den beiden auch die Herkunft ihrer Materialien. Im Kontor wird konsequent auf Nachhaltigkeit und fairen Handel gesetzt. Und das ist gar nicht so einfach, denn bei Edelmetallen und Edelsteinen gibt es viel zu beachten.

Unser Tipp

Durch das Kontor – Kunstkaufhaus und Museum zu schlendern lohnt sich immer. Denn häufig gibt es hier etwas Neues zu entdecken. Fragen zu den Exponaten, Materialen oder der Herkunft werden gerne beantwortet. Im Kontor kommt man leicht ins Gespräch und bleibt manchmal länger als gedacht.


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