Viel mehr als nur Kaffee und Kuchen

© Landeshauptstadt Schwerin

Die Inhaber des Café Prag, Mutter und Sohn Margit und Thomas Hildebrandt, können nachweisen, dass an dieser Stelle, also Schloßstraße 17 Ecke Puschkinstraße, schon seit 1755 ein Café bestand. Seit 1791 wurde dieses von der Familie Krefft über fünf Generationen lang geführt. In den frühen 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstand mit einer Wandmalerei, die immer noch besteht und das schöne Prag zeigt, auch gleichzeitig der Name. Fortan machte das Café seinem Namen alle Ehre und hatte weit und breit als einziges Lokal böhmisches Schwarzbier im Angebot. Zu DDR-Zeiten hatte das schöne Kaffeehaus leider ein bisschen an Charme eingebüßt.

Familie Hildebrandt hat sich ab der Zeit nach 1990 dem Traditionshaus angenommen und es im Stil der Familie Krefft weitergeführt. Margit Hildebrandt ist ein Service Profi und erzählt uns von den vielen Stammkunden der letzten Jahre. Ihren Erzählungen könnten wir ewig lauschen. Sie hat akribisch die Kaffeehausgeschichte vor 1990 dokumentiert und Zeitzeugen benannt. Gemeinsam blättern wir in dieser beindruckenden Sammlung alter Bilder und Notizen.

Traditionshaus mit Bestand

Das Café Prag hat bei den Liebhabern traditioneller Kaffeehäuser treue Fans gefunden. Das verdeutlicht auch die Veröffentlichung im Buch „Vom Reichtum europäischer Caféhauskultur“ aus dem Jahr 1995. Neben einem Café aus Leipzig wurde nur noch das Schweriner Café Prag für Deutschland in dieser Sammlung benannt, berichten uns Hildebrandts stolz.

Heute noch ist das Café eine der besten Adressen für den Torten-Genuss. Der Renner ist seit jeher die typische Café-Prag-Torte: „Preiselbeer-Marzipan“. Aber auch Frühstück und Mittagstisch werden im Café Prag angeboten.

Vor Beginn der Vorstellungen des Mecklenburgischen Staatstheater treffen sich in der Schloßstraße 17 regelmäßig die Theaterfreunde, denn das Café Prag liegt  direkt auf dem Weg ins Große Haus.